Friedliche Nachbarschaft, kriegerische Auseinandersetzungen und im Mittelpunkt eine Grenze. Der Limes trennte die römische Provinz von den östlich des Rheins lebenden Menschen. Spannende Geschichten der grenzüberschreitenden Kontakte werden aus Sicht der einheimischen Bevölkerung erzählt.
Von der späten Eisenzeit (ca. 150–50 V. Chr.) bis zur späten Völkerwanderungszeit (um 500 n. Chr.) werden interessante kulturübergreifende Begegnungen wiedergegeben. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die damaligen Einheimischen, die oft noch mit der römischen Bezeichnung „Germanen“ bezeichnet werden. Deren Perspektive auf das Leben mit dem Limes und den Römern ist Ausgangspunkt der Betrachtung. Über 400 Exponate aus Nordrhein-Westfalen zeigen die Umstände und Erlebnisse der damaligen Menschen auf. In Zusammenarbeit mit der Bodendenkmalpflege Nordrhein-Westfalens können neue aber auch alte spannende Funde in einer noch nicht da gewesenen Zusammenstellung gezeigt werden.
Bis heute wird die römisch geprägte Fremdbenennung „Germanen“ für die in Nord- und Osteuropa zu verortenden Menschen verwendet. Anders als es heutzutage weit verbreitet ist, waren diese Personen jedoch niemals ein zusammenhängendes Volk, sondern organisierten sich in vielen unabhängigen Gruppierungen.
Spannende Führungen und einige Angebote speziell für jüngere Besucherinnen und Besucher sorgen für ein tolles Museumserlebnis. Tauchen Sie ein in spektakuläre Erzählungen von Grenzen und den Menschen die mit ihnen lebten.
Hier finden Sie den Flyer Roms fließende Grenzen als pdf
Limes (Mehrzahl: limites) ist ein lateinisches Wort, das sich wohl aus den Begriffen limus = quer bzw. limen = Türschwelle entwickelt hat. „limes“ bezeichnete zunächst Raumeinteilungen allgemein, wie zum Beispiel Besitzgrenzen, Wege oder Schneisen.
Seit Iulius Caesar wird der Begriff „limes“ auch im Zusammenhang mit militärischen Vorgängen verwendet, wie etwa für Waldschneisen in feindlichem Gebiet. In seiner Schrift "Germania" (um 100 n. Chr.) verwendet der römische Geschichtsschreiber Tacitus das Wort "limes" bereits als Bezeichnung für „trockene“, also Landgrenzen, im Gegensatz zu „ripa“ (lateinisch: Ufer) für „nasse“, also Flussgrenzen. Heute bezeichnet der Begriff „limes“ einen Abschnitt des militärischen Grenz-Sicherungssystems des Römischen Reiches.
Mehr dazu unter roemer.nrw
Der Niedergermanische Limes ist ein besonderer Abschnitt des römischen Grenzsystems, da der Rhein den Grenzverlauf markiert. Daher wird er auch als „nasse Grenze“ bezeichnet. Insgesamt verläuft der Niedergermanische über 400 Kilometer von Katwijk in den Niederlanden bis nach Remagen in Rheinland-Pfalz.
Mehr über das Leben am Niedergermanischen Limes und seine Bedeutung und Wirkung für die einheimische Bevölkerung, gibt es auf der Seite roemer.nrw
Lippisches Landesmuseum Detmold
LVR-Archäologischen Park Xanten
LVR-LandesMuseum Bonn
LWL-Römermuseum Haltern am See
Kulturzentrum am Neumarkt
Die vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützte Archäologische Landesausstellung NRW findet an 5 Standorten statt
In diesem Projekt setzten sich Jugendliche mit „Grenzerfahrungen“ auseinander: ob geographische, kulturelle, gesellschaftliche, politische oder religiöse Grenzen, egal ob trennend oder grenzüberschreitend.
Ds vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt fand im Rahmen der Archäologischen Landesausstellung NRW – Roms fließende Grenzen statt.
Die Sonderausstellung wird durch zwei Programme für Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge noch spannender gestaltet. Denn die Ausstellung bietet viel „Mitmach-Potential“ das in den Führungen durch interaktive Angebote noch erweitert wird. Zusätzlich werden verschiedene optionale Workshops zur Vertiefung angeboten. Die Programme finden Sie hier!
Mehr als 400 Jahre bildete der Niedergermanische Limes die Grenze zwischen der römischen Provinz Niedergermanien und dem germanischen Siedlungsgebiet. Doch wie entstand diese rund 400 km lange Flussgrenze entlang des Rheins und wie veränderte sie sich? War sie eine Grenze nach unserem heutigen Verständnis, trennte oder verband sie? Wie lebten die Menschen am Limes und diesseits und jenseits dieser Grenze? Tauschte man sich aus und beeinflusste man sich oder pflegte die Bevölkerung links des Rheins nur die römische Lebensweise und rechts des Rheins nur die germanische? Gab es ein friedliches Miteinander oder eher ein Gegeneinander?
Auf all diese Fragen und viele mehr gibt der Begleitband zur Archäologischen Landesausstellung Nordrhein-Westfalen Antworten. In 86 reich bebilderten Beiträgen bündelt er die aktuellen archäologischen Erkenntnisse, die fünf unterschiedliche Ausstellungen zu „Roms fließenden Grenzen“ an fünf Standorten - Bonn, Xanten, Köln, Haltern und Detmold - beleuchten.