Vor rund 2000 Jahren besiegte der Cheruskerfürst Arminius im Teutoburger Wald das Heer des römischen Feldherrn Varus. Jahrhunderte später wurde dieses Ereignis im 19. Jahrhundert zum nationalen Gründungsmythos verklärt – sichtbar bis heute im Hermannsdenkmal bei Detmold.
Die Ausstellung zeigt, wie sich die Erinnerung an die Varusschlacht über 500 Jahre hinweg wandelte: von monumentalen Gemälden bis hin zu Alltagsobjekten. Arminius und seine Frau Thusnelda wurden zu Symbolfiguren, die ganz unterschiedliche Bedeutungen erhielten – als Nationalhelden, Identifikationsfiguren oder Werbeikonen. Dass beide bis heute präsent sind, zeigt die Sammlung mit zahlreichen Beispielen aus Werbung und Populärkultur des 20. und 21. Jahrhunderts.
Ein Höhepunkt ist der monumentale Gemäldezyklus von Peter Janssen d. Ä., der erstmals seit 1943 wieder vollständig zu sehen ist. Ebenso tritt Ernst von Bandel in den Blick: der Schöpfer des Hermannsdenkmals, dessen künstlerisches Werk weit über das Monument hinausgeht. In der Ausstellung sind auch seine Statue der Thusnelda aus Carrara-Marmor sowie die Skulpturengruppe Vier Jahreszeiten zu sehen, die die Geschmackswelt des 19. Jahrhunderts eindrucksvoll widerspiegeln.
Hermannsdenkmal
Das Hermannsdenkmal auf der Grotenburg ist eines der bekanntesten Monumente Europas und ein beliebtes Ausflugsziel. Ernst von Bandel widmete sein Leben und Vermögen dem Bau des Denkmals, das 1875 vollendet wurde. Zusammen mit der Präsentation seiner Kunstwerke im Museum entsteht ein umfassendes Bild: vom historischen Ereignis über den Mythos bis hin zu Bandels vielseitigem Schaffen.
Thusnelda
Thusnelda, die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius, ist uns nur durch die Schriften des römischen Historikers Tacitus bekannt. In der Ausstellung begegnet man ihr gleich mehrfach: auf Gemälden des 19. Jahrhunderts, die nationale Mythenbilder spiegeln, in der von Ernst von Bandel geschaffenen Skulptur aus Carrara-Marmor oder als Symbolfigur, die bis heute als Werbeikone genutzt wird.
