Die Geschichte Lippes wird im Museum eng mit Kunst und Alltagskultur verbunden präsentiert. Schriftzeugnisse, Karten und Gemälde veranschaulichen die Entwicklung des Landes, ergänzt durch eine umfangreiche Sammlung an Militaria mit Blank- und Schusswaffen, Orden, Medaillen und Uniformen. Diese Objekte berichten von Kämpfen, Jagd und der Unabhängigkeit des Fürstentums.
Fürstin Pauline
Pauline zur Lippe gilt als eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Landes. Als Fürstin, Landesmutter und Regentin setzte sie Maßstäbe durch ihr soziales Engagement und weitreichende Reformen – von der Einrichtung der ersten „Kinderbewahranstalt“ in Deutschland bis zu Pflegeeinrichtungen für Bedürftige.
Darüber hinaus trat Pauline auch politisch hervor: 1807 reiste sie zu Napoleon, um für die Interessen Lippes einzutreten. Damit positionierte sie sich als europäische Akteurin, die über die Grenzen des eigenen Landes hinauswirkte. Die Ausstellung zeigt Pauline in ihren verschiedenen Rollen und eröffnet neue Perspektiven auf diese außergewöhnliche Frau.
Wohnkultur
Historische Möbel und Einrichtungsgegenstände vermitteln einen Eindruck vom Wohnen zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Neben der eingerichteten Deele eines Kötterhauses geben stilgetreue Zimmer Einblicke in das Leben wohlhabender Bürger und Adeliger – von der Renaissance bis zum Biedermeier.
Memorandum der Fürstin Pauline zur Lippe
Ein außergewöhnliches Stück Lippischer Geschichte ist Paulines handschriftliches Memorandum „Idées“, das sie zur Vorbereitung ihres Treffens mit Napoleon verfasste. In präzisen französischen Notizen plante sie ihre Argumente und dokumentierte ihre diplomatische Klugheit. Zwischen den Zeilen erscheinen vertraute Ortsnamen wie Schaumburg, Paderborn und Lippe – Zeugnisse einer Fürstin, die Politik mit Weitblick betrieb.
