Die Abteilung Archäologie zeigt die Geschichte Lippes von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Zahlreiche Funde, Modelle und Rekonstruktionen geben Einblicke in das Leben vor rund 2000 Jahren – in der Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit.
Frühe Menschheitsgeschichte
Archäologie erforscht den Menschen in seiner Umwelt und das, was er hinterlassen hat. Die Urgeschichte umfasst jene Zeit, aus der es keine schriftlichen Quellen gibt. Funde aus Stein, Knochen oder Metall sind die wichtigsten Zeugnisse.
Vom Jagen zum Ackerbau
In der Altsteinzeit lebten Menschen als Jäger und Sammler. Einen entscheidenden Wendepunkt markiert die Jungsteinzeit: Die Menschen wurden sesshaft, errichteten Siedlungen, bauten Felder an und hielten Vieh. Diese „Neolithische Revolution“ gehört zu den bedeutendsten Entwicklungen der Menschheitsgeschichte – und wird in der Ausstellung mit zahlreichen Funden und anschaulichen Rekonstruktionen besonders eindrucksvoll präsentiert.
Metalle, Macht und Handel
Ab der Bronzezeit entstanden Metallverarbeitung, Fernhandel und ein Wegenetz. Grabhügel zeugen von einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft.
Die Ausstellung verbindet Originalfunde mit detailgetreuen Nachbildungen. Viele Mitmachstationen laden zum Ausprobieren ein und machen Geschichte für Familien erlebbar.
Kontakte mit dem Imperium
Nach der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar stieß das Römische Reich an den Rhein. Römer und germanische Stämme lebten über Jahrhunderte in Nachbarschaft – geprägt von Handel, Kulturkontakten und Konflikten. Die Ausstellung zeigt, wie die einheimische Bevölkerung römische Einflüsse übernahm und gleichzeitig eigene Traditionen bewahrte. Funde wie Keramik, Schmuck und Importwaren belegen den Kontakt mit Rom. Auch die Frage nach der Bedeutung dieser Funde im Zusammenhang mit der Varusschlacht wird aufgegriffen.
Faustkeil von Bad Salzuflen
Dieses besondere Highlight ist rund 350.000 Jahre alt und wird der Epoche des Homo heidelbergensis zugeschrieben. Damit gilt er als ältestes bekanntes Werkzeug Westfalens. Er zeigt eindrucksvoll, wie geschickt die frühen Menschen ihre Werkzeuge gestalteten. Als Zeugnis einer Zeit ohne schriftliche Quellen macht er die Lebenswelt der frühen Menschen unmittelbar erfahrbar.
