Jagdhorn – warum? Eine Zeitreise

Verlängert bis zum 4. November 2018

Die Galerieausstellung führt Sie in die Geschichte des Detmolder Bläserkops und der Jagdhornmusik. Für Viele ist dies eine fremde Welt, für Einige ist das Jagdhornblasen etwas Vertrautes.

Bereits im Mittelalter war das Jagdhorn ein bewährtes Mittel, um sich bei Gesellschafts- und Gemeinschaftsjagden mit anderen Jägern über weite Strecken zu verständigen. Mit dem Horn übermittelten die Bläser schnell und für jeden hörbar bestimmte Nachrichtensignale, etwa den Beginn oder das Ende einer Jagd. Auch in der Gegenwart ist die Bedeutung des Jagdhorns nicht zu unterschätzen, da es vielerorts in abgelegenen Gegenden oder in Wäldern keinen Handyempfang gibt, so dass sich die Jäger lediglich über das Jagdhorn zuverlässig verständigen können.

Nach 1945 kam der Jagdbetrieb in der späteren BRD erst langsam wieder in Gang. Die Jagdhoheit lag noch in den Händen der Alliierten; den deutschen Jägern war jeglicher Waffenbesitz verboten (hierauf stand die Todesstrafe).

In den britischen Besatzungszonen wurden ab 1946 allmählich wieder (waffenlose) Jägervereinigungen zugelassen. In der Nachkriegszeit hatten die Menschen nicht nur physischen Hunger, sondern auch Hunger nach Leben, Spaß und Bildung. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich seit Beginn der 1950er Jahre vielerorts Jagdhorn-Bläsergruppen bildeten, die mit viel Idealismus materielle Nöte ausgleichen mussten – so auch in Detmold.

Die Jagdhornbläsergruppe Detmold wurde am 17. März 1952 in der Gaststätte Falkenkrug gegründet. 35 lippische Jäger folgten der Einladung des Kreisjagdberaters und Geschäftsführers der Kreisgruppe Lippe im Deutschen Jagdverband (DJV), Ernst Vollmar. In nur sechs Monaten stieg die Teilnehmerzahl auf 50 Personen an und Stabskapellmeister Bernhard Groß hatte seine Bläser nach kurzer Zeit ausgebildet. Bereits im September 1952 trat die Gruppe im Kurgarten von Bad Meinberg mit dem von Groß selbst komponierten Marsch „Jäger-Lust“ zum ersten Mal auf. Neben dem Signalblasen gehörte nun auch andere Jagdmusik zum Repertoire der Bläser.

2011 fusionierte das Detmolder Bläserkorps mit dem Korps Lage-Rotenberg. Heute nennt sich das Korps mit seinen ca. 30 Mitgliedern Detmold-Lage. Korpsführer ist Udo Meise und die musikalische Leitung obliegt der Obfrau für „jagdliches Brauchtum“ Sabine Beck.

Neben über 60 Landes- und Bundeswettkämpfen und etwa 1000 unterschiedlichen Anlässen, bei denen das Korps auftrat, waren auch internationale Auftritte zu verzeichnen. Neben dem Leitsignalblasen auf der Jagd kommt auch der konzertanten Jagdhornmusik wie jagdliche Fanfaren, Märsche, Jagdsignale und andere Jagdstücke eine bedeutende gesellschaftliche Funktion zu. Die Jagdhornbläser bereichern mit ihrem Repertoire unzählige öffentliche Veranstaltungen wie Jubiläen, Heimat- oder Seniorenfeste. Damit bilden die Jagdhornbläser das Bindeglied zwischen Jägern und Nicht-Jägern.

Die Galerieausstellung „Jagdhorn – warum? Eine Zeitreise. Das Bläserkorps Detmold der Kreisjägerschaft Lippe“ steht unter der Schirmherrschaft von Stephan Prinz zur Lippe und wird am Sonntag, den 3. Juni, um 11.30 Uhr eröffnet.

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