Information und Buchung

Dauer der Führungen 1 Stunde

Kosten: 50,00 € zuzüglich Museumseintritt

Tel. 05231 99 25 30 oder Mail

Wünschen Sie ein besonderes Angebot? Wir beraten Sie gerne.

Geschichte(n) hinter den Exponaten

Es gibt viele Anlässe und Gelegenheiten, uns mit Ihrer Gruppe zu besuchen. Ob mit Freunden und Familie, Vereinsmitgliedern, Mitarbeitern oder Reisegruppen, wir freuen uns, wenn Sie zu uns kommen. Erfahrene Kulturvermittler begleiten Sie auf Ihrem Rundgang und laden zu Gespräch und Diskussion ein. Für Ihre Gruppe bieten wir kurzweilige Gruppenführungen durch unsere vielfältigen Dauerausstellungen, aktuelle Sonderausstellungen, oder unterhaltsame Rundgänge zu ausgewählten Themen.

Eis.Stein.Bronze.

Urgeschichte in Lippe

Die Urgeschichte ist die gesamte Zeit der Menschheitsgeschichte, aus der uns keine schriftliche Überlieferung bekannt ist. Archäologische Funde und Befunde sind die wichtigsten Zeugen dieser Epochen. Während sich die Menschen in der älteren Steinzeit in die Umwelt eingefügt und als Jägerinnen und Sammler gelebt haben, begannen sie in der Jungsteinzeit sesshaft zu werden und in die Natur einzugreifen. Sie rodeten Wälder für Siedlungen und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Diese Entwicklung steht am Anfang der modernen Zivilisation in Europa und ist zugleich Ausgangspunkt für viele Errungenschaften, aber auch Probleme unserer Gegenwart. In der Bronzezeit nimmt die Entwicklung weiter Fahrt auf: Mit der Verarbeitung von Metall begann der Ausbau eines Handels- und Wegenetzes. Diese Führung ist eine spannende Reise durch die Urgeschichte in Lippe, mit tollen Funden, Repliken zum Anfassen und Ausprobieren, sowie vielen Mitmachstationen.

Mythos Varusschlacht

Die perfekte Ergänzung zu einem Besuch am Hermannsdenkmal

Da die Germanen keine eigene Schrift entwickelt hatten, wissen wir von den Geschehnissen um die Varusschlacht, den handelnden Personen, ihrer Geschichte und Gesellschaft allein durch römische Schriftsteller – allen voran Tacitus. In seiner „Germania“ und anderen antiken Schriften wurde der Grundstock für den sich entwickelnden Mythos um Arminius und die Germanen gelegt. Dichtung oder Wahrheit? In dieser Führung erfahren Sie es. Von den antiken römischen Autoren zu den Germanen, vom Cheruskerfürsten Arminius zum Nationalhelden Hermann. 

Fürstin Pauline zur Lippe

Europäische Akteurin und Lippische Landesmutter

Fürstin Pauline zur Lippe beeindruckt bis heute durch ihr soziales Engagement und machte sich vor allem durch diverse Reformen einen Namen. Aber auch außenpolitisch bewegte sie sich, in einer von Umbrüchen geprägten und in einer fast ausschließlich von Männern dominierten Zeit auf der ganz großen Bühne. Am Morgen des 25. Oktobers 1807 betrat die Regentin eines nordwestdeutschen Kleinstaates das Parkett der europäischen Politik: Fürstin Pauline trat in Fontainebleau Kaiser Napoleon I. gegenüber. Drei Wochen später kam es zum Wiedersehen: Im Zwiegespräch mit dem Kaiser gelang es Pauline, die Souveränität ihres Fürstentums abzusichern. Diese Selbstständigkeit war von großer Relevanz für die Geschichte des Landes in den folgenden knapp 150 Jahren bis zu seiner Eingliederung in das Bundesland Nordrhein-Westfalen und prägt die regionale Identität bis in die Gegenwart. Wer glaubt Pauline zu kennen, wird überrascht sein, denn nach dieser Führung sieht man die Regentin aus völlig neuen Perspektiven.

Reise durch die Modegeschichte

Vom Barock bis zur Gegenwart

Dieser Rundgang bietet einen kurzweiligen Bummel durch die Modewelt aus vier Jahrhunderten. Kleidung aus ländlichem, bürgerlichem und adligem Besitz ist in der umfangreichen Textilsammlung zu sehen. Eine Besonderheit ist das Kinderkleid der lippischen Gräfin Katharina zur Lippe von 1600. Das im Stil der, in der Zeit hoch geschätzten, spanischen Mode gehaltene Kleid aus Samt, ist mit Spitze aus Gold und Silberdraht verziert. Gefunden wurde das erstaunlich gut erhaltene Kleid bei archäologischen Ausgrabungen in der herrschaftlichen Gruft der Augustiner-Chorherren Kirche in Blomberg. Es ist weltweit eines der wenigen erhaltenen Kinderkleider aus der Renaissance.

Kulturen der Welt

Als die Welt nach Lippe kam

Im 19. Jahrhundert zog es die Lipper hinaus in die Welt. Das Interesse der Menschen an anderen Ländern und anderen Kulturen war geweckt: Sie fuhren auf Reisen und brachten die Welt nach Lippe. Von internationalem Rang ist insbesondere die Alt-Amerika Sammlung. Diese zeigt Lebensweise, Textilkunst und Mythologie des vorspanischen Lateinamerikas. Die Ausstellung bringt Interessierten die fremden Kulturen näher. Sie wussten schon früh, wie sich Metall verarbeiten lässt. Meisterhaft waren ihre Webtechniken, ihr Wissen um die Herstellung von Getöpfertem und die Baukunst. Gefäße mit üppigen Bilddarstellungen, Metallgeräte, seltene und gut erhaltene Textilien zeugen von eindrucksvollen handwerklichen Fähigkeiten. Ein ganz besonderer Schatz sind die rätselhaften Knoten der Inka – Khipu! Es ist eine einzigartige, im dezimalen Stellenwertsystem aufgebaute Knotenschrift aus Lateinamerika. Entwickelt wurde diese Schrift während der Inka-Periode, vor etwa 1400 Jahren. Sie bestand bis zu der Eroberung und Zerstörung des Inka-Reichs durch die Spanier, im 16. Jahrhundert. Das Wort Khipu stammt aus dem Quechua, der meistgesprochenen indigenen Sprache Südamerikas, und bedeutet „Knoten“.

Unser Tipp! Die Spezial- Führungen

Hier wird es alles, außer Langweilig:

Powerfrauen aus Lippe

Zu Beginn der Entwicklung der Menschenrechte waren Frauen aus dem Schutzbereich dieser Rechte generell ausgeschlossen. „Mensch“ war gleichzusetzen mit „Mann“, Frauen fielen nicht unter diesen Begriff. Das ist schon lange her und gehört der Vergangenheit an? Nun, das Frauenwahlrecht gibt es erst seit gut hundert Jahren. Der Kampf um das Frauenstimmrecht war Anfang des 20. Jahrhunderts eng mit den damaligen, teilweise katastrophalen, Arbeits- und Lebensverhältnissen der Arbeiterinnen verbunden. Es ist allerdings falsch zu behaupten, dass das Wahlrecht an sich schon reichte, um die Gleichheit voranzutreiben. Immerhin dauerte es vier Jahrzehnte, bis die Gleichberechtigung in das Grundgesetz aufgenommen wurde. Fast vergessen ist, dass in der jungen Bundesrepublik Deutschland bis 1958 ein Ehemann das Dienstverhältnis seiner Frau kündigen konnte. Umso Bemerkenswerter sind Frauen, die sich in der stark von Männern dominierten Gesellschaft durchsetzten.  In dieser Führung werden starke Frauen aus Lippe, „Powerfrauen“, vorgestellt. Von Thusnelda, Gemahlin des Cherusker-Fürsten Arminius, über Maria Rampendahl, der letzten Person, die in Lemgo wegen Zauberei im Rahmen eines Inquisitionsprozesses angeklagt wurde, bis hin zur Pauline zur Lippe, eine Frau mit umfassender Bildung, die als eine der bedeutendsten Herrscherinnen von Lippe gilt.

Hexenwahn & Aberglaube

Auf den Spuren lippischer Sagen und Legenden

Der Rundgang führt quer durch das Landesmuseum. Erstaunlich, wie viele spannende Geschichten sich in den Sammlungen verbergen. Viele entstanden im Mittelalter. Kein Wunder, die Religion prägte das mittelalterliche Leben, die Menschen fürchteten die Hölle und versuchten die göttlichen Gebote einzuhalten. Heilige und Reliquien wurden angebetet, um von Sünden erlöst zu werden. Die Kirche nutzte die Ängste der Gläubigen für ein cleveres und hochprofitables Geschäft: Ablassbriefe wurden für viel Geld verkauft - eine Vollkasko-Versicherung für das Jenseits, sozusagen. Häufig unternahmen Menschen gar beschwerliche Reisen, Wallfahrten, um Buße zu tun. Eine bedeutsamer Ort, dem im Mittelalter Wundersames nachgesagt wurde, befand sich sogar mitten in Lippe: Blomberg. In dem beschaulichen Ort ist ein Brunnen „wundertätig" geworden, so die Sage. Die kleine Stadt der Handwerker und Gewerbetreibenden verwandelte sich in einen Wallfahrtsort für zahlungskräftige Gläubige. Verantwortlich dafür war Alheyd Pustekoke, eine Frau die ironischerweise als „Hexe von Blomberg“ auf dem Scheiterhaufen endete.  War Alheyd wirklich eine Hexe? Gab es tatsächlich Wunder in Lippe? Die Führung beschäftigt sich genau damit: mit Hexenwahn und Aberglaube.

Amore, Arminius & andere Liebesgeschichten

Große Gefühle im Museum

Dieses Angebot ist ein aufregender Streifzug durch die Geschichte der Liebe im „Land des Hermann“. Der Cherusker-Fürst Arminius steht dabei selbstverständlich am Anfang dieser Reise. Unübersehbar thront er über Detmold. Mit der Vernichtung von drei Legionen brachte er den Römern in der Varusschlacht eine ihrer verheerendsten Niederlagen bei. Ein gewiefter Krieger und schlauer Feldherr, so kennt man „den Hermann“. Über sein Liebesleben ist weniger bekannt. Schade, denn es war sehr spannend. Hermanns Herz schlug für Thusnelda, die Tochter des den Römern nahestehenden cheruskischen Grafen Segestes. Gegen den Willen ihres Vaters heirateten die beiden. Dies verschärfte die Spannungen zwischen den beiden Familien und führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Denn die Ehe war nach germanischem Recht nicht abgesichert, weder gab es einen formellen Brautkauf noch den Austausch von Gaben und Gegengaben. Gab es auch später noch einen Brautkauf? Spannungen zwischen Familien? Wie kamen sich Menschen näher? Diese Führung nimmt Sie mit in eine völlig andere Zeit. Von romantischen Erlebnissen bis politisch motivierten Ehen bietet in Herzensangelegenheiten unsere Region wirklich alles.

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