1835

entstand mit Gründung eines Naturhistorischen Museums für das Land Lippe der Grundstock des Museums

Einen Eindruck von damals, vermittelt das Naturalienkabinett, auch Naturaliensammlung genannt. Es ist eine für das 18. Jahrhundert typische Bezeichnung für eine Sammlung von Gegenständen aus den drei Reichen der Natur, „welche gemeinhin wissenschaftlich geordnet und zum Behufe des Studiums der Naturgeschichte, bisweilen auch aus Prachtliebe oder zum Vergnügen der Dilettanten aufgestellt sind“, wie es in der zwischen 1773 und 1858 geschaffenen deutschsprachigen Enzyklopädie heißt.  Naturaliensammlungen waren ein Gegenstück zu den Wunderkammern der Jahrmärkte und Zirkusse, die ein unwissenschaftliches Sammelsurium an Kuriositäten zeigten.   

Das vielleicht ungewöhnlichste Sammlungsstück

ist nach wie vor eine Sensation

Die durch einen Blitzeinschlag in den Sandboden der Senne entstandene Blitzröhre (Fulgurit) wurde bereits 1805 vom Ökonom Henzel in einer Sandgrube auf dem Gelände der ehemaligen fürstlichen Meierei Osterholz entdeckt. 1840 wurde die etwa 5,40 lange Blitzröhre geborgen. Sie gilt als die weltweit längste ausgestellte Blitzröhre.

Fulgurite (von lat. fulgur, „Blitz“), auch Blitzverglasung, Blitzsinter, Blitzröhren, sind durch Blitzeinschlag im Gestein oder Sand entstandene Röhren. In einer Gewitterwolke baut sich eine Spannung von mehreren Millionen Volt auf zwischen einem positiv geladenen Gipfel und einer negativ geladenen Basis. Fährt der Blitz in den Boden, wird die Energie in Form von plötzlicher extremer Hitzeentwicklung und starkem elektrischen Strom freigesetzt. Beim Einschlag entstehen Temperaturen von bis zu 30.000 °C. Entlang der Bahn des Blitzes werden Bodenpartikel angeschmolzen und verschweißt. Bei dieser Blitzröhre sind es vor allen Dingen Quarzsandkörner. Nur Blitzeinschläge im lockeren Sand können lange, gerade Röhren erzeugen. Es sind aber auch Blitzeinschläge in Festgestein wie Granit und Gneis bekannt.

Blitzröhre Querschnitt

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