Ein besonderes Schmuckstück der Kostüm- und Trachtensammlung ist ein höfisches Kinderkleid aus der Renaissance. Es ist im Stil der spanischen Mode gehalten und wurde von der lippischen Gräfin Katharina zur Lippe getragen. Sie verstarb am 19. Mai 1600 im Alter von 6 Jahren. Außerdem lagen in dem Grab noch ein Häubchen, Hemdfragmente (beide verloren), Schuhe, Strümpfe und eine Halskette mit Anhänger. Das Kleid wurde in der herrschaftlichen Gruft der Augustiner-Chorherren in Blomberg gefunden.
Das Kleid besteht aus Kettsamt/Baumwolle und ist an der Vorderseite entlang der Knopfleiste und am Mieder mit Spitze aus Gold- und Silberdraht verziert. An Vorder- und Rückseite entlang des Saumes ebenfalls mit dieser Spitze besetzt. Die Schulterpartien zeigen für die Renaissancemode typische Schülterwülste. Das Kleid ist nur teilweise erhalten. Fehlstellen wurden mit einem hellbraunen Stoff ergänzt.