Der Abrahamszyklus

Johannes Hopffe, 1590/91, Öl auf Holz

Die alttestamentliche Figur des Abraham ist im Calvinismus ein Vorbild für das Verhältnis des Menschen zu Gott, weil Abraham Gott vertraut und gehorcht. Nach dem Verständnis des Reformators Johannes Calvin gewährt Gott den Menschen in seinem Bündnis mit Abraham Gnade.  Abraham wird von Gott wegen seines Glaubens angenommen, nicht auf Grund „guter Taten“.  Simon VI. folgte Calvins Auslegung. Er hielt sich auf den Gemälden Abraham als Vorbild vor Augen, hinsichtlich politischer und religiöser Führerschaft. Graf Simon VI. zur Lippe ließ den Gemäldezyklus 1590/91 für sein Schloss in Brake von dem Hildesheimer Maler Johannes Hopffe anfertigen. Mit diesem Auftrag orientierte sich Simon an der Ausstattung bedeutender europäischer Adelshöfe und besonders am Hof des kunstliebenden Kaisers Rudolf II. in Prag. Die 13 mächtigen Tafeln waren eine große Herausforderung für Hopffe: Nie habe er eine vergleichbare Arbeit geschaffen, schrieb er im Herbst 1591. Simon VI. war politisches und religiöses Oberhaupt seines Landes. Mit der Präsentation des Abrahamszyklus in Brake inszenierte er sich als verantwortungsvoller Herrscher und zugleich als Anhänger des reformierten Protestantismus. 

Der Zug nach Kanaan
Abraham scheidet sich von Lot
Abrahams Bund mit Melchisedek
Gottes Bund mit Abraham
Hagars Flucht
Lot und seine Töchter
Erscheinung der drei Engel
Krieg der Könige
Die Opferung Isaaks
Vertreibung Hagars und Ismaels
Grablegung Sarahs
Elieser und Rebekka am Brunnen
Abimelech gibt Sarah an Abraham zurück
 
 

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