Holz, Leder, Metall, Höhe: 192 cm
Ohne nähere Hinweise notierte Museumsdirektor Otto Weerth in einem Zeitungsartikel des Jahres 1924: "Von Herrn Consul Lt. Caesar erhielten wir eine sehr schöne japanische Rüstung...".
In Japan entwickelte sich der Kriegerstand der Samurais ab dem 8. Jahrhundert n.Chr. In ihrer flexiblen und leichten Rüstung kämpften die Samurais zu Pferd und zu Fuß.
Ende des ersten Jahrtausends gehörten die Samurais zur Gefolgschaft rivalisierender Adelsfamilien. Danach festigten sie ihre Stellung in der japanischen Gesellschaft als Kriegeradel, der neben der Hofaristokratie bestand. Die Macht des Kaisers schwand zusehends und die Hofaristokratie wurde immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Die militärischen Anführer der Samurais waren die Shogune. Der letzte Shogun dankte 1867 ab, 1871 wurden offiziell das das alte Feudalsystem und der Stand der Kaste der Samurais aufgehoben. Nur fünf Jahre später verbot man das Tragen der traditionellen Samurai-Tracht. 1876/77 gab es noch einen letzten Aufstand der Samurai gegen das Herrschaftssystem, der jedoch niedergeschlagen wurden, da die Samurais mit ihren traditionellen Rüstungen nicht gegen die modern ausgerüstete japanische Armee des Kaisers bestehen konnten.
Die Samurais folgten dem Bushido, einem strengen Ehrenkodex , und ethischen Gesichtspunkten. Dazu gehörten Loyalität, Selbstaufopferung, Gerechtigkeit, selbstlose Güte, Tapferkeit, Mitleid, Wohlwollen, Aufrichtigkeit, Pflichtbewusstsein, Kampfbereitschaft und absolute Waffenbeherrschung. Die Samurais galten als nahezu unbesiegbar und ihre Ehre bewahrten sie mittels Hara-Kiri, einem rituellen Selbstmord. Dass die Tugenden nicht immer eingehalten wurden, zeigte sich oftmals auch darin, dass bei einem Sieg über feindliche Clans die gesamte Familie samt Dienerschaft zum Opfer fiel.